Montag, 10. September 2012

YEP – Atypische und typische Symptome beim ACS


Das Diagnostizieren eines akuten Myokardinfarktes spielt in der Akutmedizin eine entscheidende Rolle.
EKG, kardiale Marker und Herzecho sind bei der Diagnosestellung nicht wegzudenken. Aber bei welchem Patienten? Häufig stellen sich Patienten mit atypischen Beschwerden vor, die primär gar nicht als ACS identifiziert werden:
Erst vor kurzem hatten wir wieder einen Fall, dass eine Patientin mit Schwindel (normaler Blutdruck) und entgleistem Diabetes mellitus Typ I (Einweisungsgrund) vorstellig war, und ein EKG erst verspätet geschrieben wurde (da es ja klinisch keinen Hinweis auf ACS gab). Beim Nachweis von ST-Elevation in II, III; aVF ging natürlich alles hurtig.
Es muss also zu allererst die Arbeitshypothese akuter MI bzw. ACS formuliert werden. An dieser Stelle kommen die sogenannten „Leitsymptome“ ins Spiel. Eine interessante Studie aus dem Jahr 2010 (erschienen in der Resuscitation) nimmt  eben diese unter die Lupe und kommt zu einem überraschenden Ergebnis:
Einige „atypische“ Symptome (wie z.B. Ausstrahlung in den rechten Arm) machen das Vorliegen eines Infarktes wahrscheinlicher als „klassische“ Symptome wie der vermeintlich „typische“ linksthorakale Schmerz.

Hier gilt es  also einmal mehr, sich von liebgewonnen Ansichten zu verabschieden. „Murder your darlings“, auch bei der Diagnose „akuter Myokardinfarkt“.

1 Kommentar:

  1. Denke dass atypische Symptome alleine deswegen einen MI wahrscheinlicher machen, da die ganzen "klassischen" Zeichen wie Schmerz in den linken Arm ausstrahlend vielleicht via Apothekerzeitung so in die Mitte der Gesellschaft hineindiffundiert sind, dass diese Symptome nun auch vermehrt von Patienten angegeben werden die nadere (oft funktionelle) Ursachen haben (ist aber nur ne Vermutung)

    www.nofame4u.de

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