Freitag, 7. September 2012

Case Presentation - Der Patient mit akutem peripheren Vestibularisausfall

Wir beschäftigen uns zur Zeit mit der Differenzierung von Schwindel. Aus meiner Sicht sehr hilfreich sind gute Fallbeschreibungen und natürlich auch Videos, die die Ergebnisse von normalen aber auch pathologischen Befunden zeigen.


Bei der Suche bin ich auf einen sehr guten Fallbericht aus dem NEJM 2003 gestossen. Wirklich lesenswerter Fall, der auch in der klinsichen Praxis sicherlich hilfreich ist.

Und dazu gibt es natürlich auch Videos, welche z.B. einen pathologischen horizontalen Kopfimpulstest zeigen.

Nehmen Sie sich die Zeit. Es lohnt sich und macht wirklich Spass! Wichtig ist, dass ein pathologischer Kopfimpulstest natürlich auch bei zentralen Läsionen in seltenen Fällen auftreten kann. Aber dazu gerne zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Und wer sein iphone aufpimpen will, um den Kopfimpulstest besser auswerten zu können, findet bei der EM-Ikone Scott Weingart interessante Infos. Siehe hier.

Ein interessanten Ansatz zur Differenzierung von Stroke vs. peripherer Läsion bei Patienten mit "Schwindel"/"Benommenheit" ist eine neue Arbeit, in der der ABCD2 Score verwendet wurde, um die Wahrscheinlichkeit für einen Stroke zu diagnostizieren.

Der ABCD2 Score ist ein Score, der das Schlaganfallrisiko bei TIA Patienten abschätzen hilft (Dimensionen: Alter, Blutdruck, Klinische Besonderheiten, Symptomdauer und Diabetes mellitus). Ein Score <3 macht die Wahrscheinlichkeit für einen ischämischen Schlaganfall als Ursache für Schwindel sehr unwahrscheinlich (1% des Kollektivs); bei sehr hohen Werten mit Scores von 6 oder 7 sind über 20% der Patienten von einem Schlaganfall betroffen. Interessanter Ansatz, aber auch nicht mehr, da natürlich nur grenzwertig zielsicher. Aber in Zusammenhang mit anderen Tests ein interessanter (noch nicht validierter) Ansatz. Wichtig ist, dass vor allem niedrige Werte (negative Prädiktion) von klinischem Interesse sind.

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